Richtig Zähneputzen: So löst du dein Putzproblem

... 7 typische Probleme - und wie du sie lösen kannst

Richtig Zähneputzen So löst du dein Putzproblem
Richtig Zähneputzen So löst du dein Putzproblem
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    Wer gesunde, starke Zähne haben möchte, muss sie putzen. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Es kommt nämlich nicht nur darauf an, die Bürste regelmäßig zu schwingen – sondern auch darauf, es richtig zu machen. Wir haben uns verschiedene Problemzonen angesehen und verraten dir, was du tun kannst.

    Deine Zahnzwischenräume sind zu eng.

    Dass es bei der Zahnpflege nicht nur ums Zähneputzen geht, sondern auch um die Reinigung der Zahnzwischenräume, ist klar. Aber was ist, wenn die Zähne so dicht stehen, dass sich selbst ein dünner Faden kaum hindurchführen lässt?

    Es gibt verschiedene Arten, mit einem ausgeprägten Zahnengstand umzugehen. Oft reicht es schon aus, die normale Zahnseide gegen eine gewachste Zahnseide auszutauschen. Diese ist zwar etwas dicker, gleitet dafür aber deutlich besser. Eine Alternative ist die Munddusche: Mit ihrem feinen, gezielten Wasserstrahl erreicht sie auch Stellen, an denen die Zahnbürste versagt. Kommst du alleine nicht weiter, lohnt sich der Weg in die Praxis. Dein Zahnarzt zeigt dir genau, ob und wie du einen Faden einfädeln kannst. Außerdem hat er das notwendige Werkzeug, um selbst hartnäckige Beläge zu entfernen. Damit ist das eigentliche Problem aber nicht gelöst. Gestaltet sich die Reinigung weiter schwierig, kommt auch eine Verbreiterung des Zahnzwischenraums in Betracht. Das klingt fieser als es ist. Dein Zahnarzt muss einfach nur etwas seitlichen Zahnschmelz abfeilen – und schon ist auch dieser Bereich für die Zahnseide empfänglich.

    Deine Zahnzwischenräume sind unterschiedlich breit.

    Zähne wachsen nicht immer im gleichen Abstand. Es ist daher nicht ungewöhnlich, wenn du einige Lücken problemlos mit der Zahnbürste erreichst und dich bei anderen Zwischenräumen selbst mit der Zahnseide schwertust. Doch auch für dieses Problem gibt es eine einfache Lösung. Es an allen Stellen mit dem gleichen Hilfsmittel zu versuchen, ist der falsche Weg. Das kann nur schiefgehen. Musst du an engen Stellen zu viel Kraft aufwenden, besteht die Gefahr, dass du dich verletzt. Umgekehrt ist jedes Hilfsmittel so gut wie wirkungslos, wenn es nicht auf Widerstand trifft. Es gilt also, für jeden Bereich eine passende Variante zu finden.

    Möchtest du Zahnseide nutzen, bietet sich für enge Zahnzwischenräume ein gewachster Faden an. In den breiteren Lücken könntest du es mit Flausch-Zahnseide oder bandförmigen Tapes versuchen. Hier leisten auch Interdentalbürsten gute Dienste – vorausgesetzt natürlich, die Größe stimmt. Welche Größe du brauchst, findest du leider nur durch Probieren heraus. Führe das Bürstchen vorsichtig zwischen deine Zähne und bewege es ein paar Mal hin und her. Du hast das richtige Modell gefunden, wenn es sich mit einem mäßigen, aber dennoch deutlich wahrnehmbaren Widerstand in den Zahnzwischenraum schieben lässt. Spüle die Bürste nach jedem Gebrauch mit klarem Wasser ab. Nach etwa zehn Anwendungen ist es Zeit für einen Austausch.

    Deine Zahnzwischenräume sind oben eng und unten breit.

    Deine Zähne liegen an den Spitzen so eng zusammen, dass ein dünner Faden gerade so hindurch passt? Über dem Zahnfleisch ist so viel Platz, dass der Faden kaum etwas ausrichten kann? Auch in diesem Fall ist die Interdentalbürste eine gute Lösung. Sie lassen sich gut in die Dreiecke einführen entfernen Beläge zuverlässig. Bevorzugst du Zahnseide, ist Flausch-Zahnseide die beste Wahl. Sie hat eigentlich alles, was du brauchst: Dünne Enden (für die Engstellen im Bereich der Zahnspitzen) und eine breitere, flauschige Mitte (für den breiten Zahnzwischenraum über dem Zahnfleisch).

    Die Kauflächen deiner Zähne haben eine unregelmäßige Struktur.

    Die Kauflächen von Zähnen sind selten ganz glatt. Sie haben oft eine unregelmäßige Struktur mit vielen Höckern und Tälern. In den meisten Fällen ist das kein Problem. Wenn aber das Tal so eng ist, dass keine Borste, keine Bürste und kein Faden dahin vordringen kann, sammeln sich Bakterien und Essensreste. Zahnschädigende Säuren entstehen und zerstören, wenn nichts weiter unternommen wird, den Zahnschmelz deiner Zähne. Wende dich daher unbedingt an einen Zahnarzt, wenn du Schwierigkeiten hast. Er kann dir helfen, indem er die betreffende Stelle versiegelt. Eine Versiegelung ist aber nur möglich, wenn sich darunter keine Karies versteckt.

    Du trägst eine feste Zahnspange.

    Feste Zahnspangen machen das Zähneputzen zu einer echten Herausforderung. An den Ecken und Kanten der Brackets, Drähte und Gummis bleiben leicht Nahrungsreste hängen. Es bilden sich schnell Beläge. Eine gründliche Mund- und Zahnpflege ist daher unerlässlich. Gleichzeitig sind die Konstruktionselemente der Spange Zahnbürste, Zahnseide und Co. ständig im Weg. Da hilft es nur, besonders gewissenhaft und sorgfältig zu arbeiten. Putze deine Zähne konsequent nach jeder Haupt- und Zwischenmahlzeit. Plane für jede Säuberungsaktion mindestens drei Minuten ein. Für die Reinigung selbst raten dir zu folgender Vorgehensweise:

    1. Spüle deinen Mund erst einmal mit Wasser aus. So verschwinden lose, grobe Essensreste.
    2. Widme dich dann – ohne Zahnpasta – dem Bereich um die Metalldrähte.
    3. Putze deine Zähne wie gewohnt, überall, diesmal auch mit Zahncreme. Auf und um die Brackets herum musst du besonders gründlich sein.
    4. Nimm dir eine Interdentalbürste und reinige die Gebiete zwischen den Brackets und unter den Metallbögen.
    5. Spüle deinen Mund abschließend erneut aus.

    Zur Reinigung deiner Zahnzwischenräume kannst du auch eine Munddusche verwenden. Sie bietet ebenfalls eine gute Reinigungsleistung und – das ist ihr großer Vorteil – erleichtert dir die Anwendung durch eine besonders einfache Handhabung. Welche Geräte empfehlenswert sind, zeigen wir dir hier.

    Du musst beim Putzen der hinteren Zähne würgen.

    Du kämpfst beim Putzen der Zähne im hinteren Bereich deiner Mundhöhle mit einem Würgereiz? Damit bist du nicht allein. Achte trotzdem darauf, die Zähne richtig sauber zu bekommen. Wirst du nachlässig, rächt sich das schnell. Irgendwann bekommst du Karies und musst behandelt werden. Genau da, wo du so empfindlich bist. Diese unangenehme Situation kannst du vermeiden, indem du deine Mundhygiene konsequent fortsetzt – auch wenn es dir schwerfällt. Vielleicht wird es mit einem dieser Vorschläge besser:

    1. Reinige die Außenfläche der hinteren Zähne mit Zahnseide.
    2. Lasse deine Gedanken schweifen. Lenke dich ab, summe vielleicht sogar ein Lied.
    3. Ersetze deine Zahnbürste durch eine Zahnbürste für Kinder. Sie lässt sich besser halten und hat einen kleineren Bürstenkopf.

    Dein Zahnfleisch blutet.

    Wenn dein Zahnfleisch blutet, kann das ein erstes Warnsignal sein. Auch dann, wenn du deine Zähne immer sorgfältig putzt und keine Karies hast. Denn die häufigste Ursache für Zahnfleischbluten sind Bakterien – und die können dich krank machen. Sie siedeln sich auf Belägen an, die nicht richtig entfernt wurden. Hier verstoffwechseln sie Zucker zu zahnschädigenden Säuren. Das Zahnfleisch entzündet sich und schwillt an. In diesem Zustand reicht schon eine leichte Berührung aus, eine Blutung hervorzurufen.

    Dieses Zeichen solltest du ernst nehmen. Kümmerst du dich nicht darum, kann sich still und heimlich – ohne dass du etwas merkst – eine Paradontitis entwickeln. Das ist eine fortgeschrittene Entzündung des Zahnfleisches. Sie lässt sich nur mit einem großem Behandlungsaufwand stoppen und führt unbehandelt zu langen Zahnhälsen und wackeligen Zähnen. Im schlimmsten Fall verlieren die Zähne durch den Abbau des Kieferknochens ganz den Halt und fallen dir einfach aus.
    Achte daher immer darauf, auch den wulstigen Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch zu putzen. Hier können sich Bakterien und Beläge wunderbar verstecken. Übe aber nicht zu viel Druck aus. Das kann zu groben Reizungen des Zahnfleischs führen.

    Du bist dir nicht sicher, ob du alles richtig machst.

    Zahnpflege will gelernt sein. Wenn du dir unsicher bist, ob du alles richtig machst, frage deinen Zahnarzt oder deine Prophylaxehelferin um Rat. Anleitung gibt es viele – aber keine theoretische Abhandlung ist so effektiv wie ein praktischer Versuch. In der Praxis zeigen dir Experten, wie es geht und worauf du achten musst. Sie korrigieren deine Fehler, geben dir hilfreiche Kniffe und Tricks. Unter den geschulten Augen des Fachpersonals hast du den Bogen schnell heraus.