Wie du Karies erkennen und vorbeugen kannst

Es ist nicht nur "ein Loch" im Zahn

Wie du Karies erkennen und vorbeugen kannst
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    Wahrscheinlich denkst du wie die meisten Menschen, dass Karies bedeutet, nur ein Loch im Zahn zu haben. Aber Karies ist mehr als das. Es ist eine bakterielle Infektion im Mundraum. Hier erfährst du, wie Karies entsteht und wie du Karies deiner Zähne vorbeugen kannst.

    Was ist Karies?

    Im Mittelalter hatten die Menschen die Vorstellung, dass ein Zahnwurm für Löcher in den Zähnen und Zahnschmerzen verantwortlich ist. Heute wissen wir jedoch, dass bestimmte Bakterien für Karies eine wichtige Rolle spielen.

    Karies, auch manchmal als Zahnfäule bezeichnet, zählt weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Sie wird durch bestimmte Bakterien ausgelöst, die in der Mundhöhle und in den Zahnbelägen leben und sich vom Zucker aus unserer Nahrung ernähren.

    Als Stoffwechselprodukt scheiden sie Säuren aus, die aus dem Zahnschmelz Mineralien wie Kalzium herauslösen. Diesen Prozess bezeichnen Fachärzte als Demineralisation. So entstehen mit der Zeit die gefährlichen Löcher, die sich in das Innere des Zahnes ausbreiten können und Zahnwurzelentzündungen hervorrufen können.

    Inwieweit die Zähne von der entstehenden Säure angegriffen werden, hängt von der Höhe der Kohlenhydrataufnahme und vom Ausmaß er bakteriellen Beläge im Mundraum ab.

    Die Zeit ist darüber hinaus ein ebenso wichtiger Faktor. Je länger die Säuren auf den Zahn einwirken können, desto größer wird der Schaden an ihm sein. Demnach ist eine optimale Mundhygiene von großer Bedeutung für die effektive Kariesprophylaxe.

    Typische Symptome bei Karies

    Karies ist nicht einfach plötzlich so da, sondern entwickelt sich in unterschiedlichen Stadien.

    1. Er beginnt mit der Entkalkung (Demineralisation) der äußeren Schicht des Zahnschmelzes. Dieses Stadium wird auch als Initialkaries bezeichnet und ist durch weiße Flecken auf den Zähnen zu erkennen. Schmerzen treten noch keine auf.
    2. Färben sich die weißen Flecken dunkler, ist die Karies bereits im Zahnschmelz. Dieses Stadium wird Schmelzkaries genannt.
    3. Sobald sich Karies auf das Zahnbein (Dentin) ausbreitet, besteht eine Dentinkaries und es entsteht das bekannte Loch im Zahn.
    4. Wandert die Karies weiter in das Innere des Zahns sprechen Zahnärzte von tiefer Zahnkaries. Dabei besteht ein tiefer Strukturdefekt und die Schmerzen sind heftig und anhaltend.

    Überblick über die 4 Kariesstadien und ihre Symptome

    Verlauf einer Karies

    1. Initialkaries:

    • Demineralisierung des Zahnschmelzes
    • weiße Flecken auf den Zähnen, sogenannte Kreideflecken
    • aufgeraute Oberfläche des Zahnschmelzes
    • noch keine Strukturdefekte Vorhanden

    2. Schmelzkaries:

    • im Zahnschmelz keilförmiger Strukturdefekt
    • gelbe oder braune Verfärbungen
    • weiche und schmierige Zahnsubstanz vorhanden (Loch im Zahn)

    3. Dentinkaries:

    • Zahnschmerzen
    • Ausdehnung der Karies auf das Zahnbein
    • empfindliche Zähne
    • Zahnschmerzen bei Kaltem, Heißem oder Süßem

    4. Tiefe Karies:

    • tiefer Strukturdefekt in Richtung Zahnmark
    • anhaltende und heftige Zahnschmerzen
    • abbrechende Zahnteile

    Weitere Symptome bei Karies:

    • Mundgeruch
    • Ziehen im Zahn
    • Lockerung von Füllungen

    Sekundärkaries: erneute Kariesbildung

    Eine Karies kann sich erneut bilden, wenn eine zahnmedizinische Behandlung nicht korrekt durchgeführt und die Bakterien nicht vollständig entfernt wurden. Das kann zum Beispiel unter Füllungen oder Zahnkronen sein. Zahnärzte sprechen in diesem Fall von einer sogenannten Randkaries oder Sekundärkaries.

    Übrigens: Das ist die häufigste Ursache für einen Austausch von Füllungen beim Zahnarzt.

    Mögliche Ursachen und Risikofaktoren für Karies

    Zahnkaries ist eine multifaktorielle Erkrankung, da mehrere Faktoren bei ihrer Entstehung zusammenwirken. Insbesondere das Zusammenspiel von kariesfördernden Bakterien, falsche Essgewohnheiten und mangelnde Zahnhygiene begünstigen die Entstehung von Karies. Ebenso kann ein geschwächtes Immunsystem das Risiko, an Karies zu erkranken erhöhen.

    Überblick über mögliche Risiken und Ursachen:

    • zuckerreiche Nahrungsmittel und Getränke
    • niedriger Speichelfluss
    • mangelhafte Hygiene
    • süße Zwischenmahlzeiten
    • geschwächtes Immunsystem
    • weicher Zahnschmelz
    • ungünstige Zahnstellungen

    Das Zusammenspiel von Bakterien und unzureichende Mundhygiene

    In der Mundhöhle des Menschen leben viele verschiedene Bakterien, von denen die meisten unschädlich sind. Aber die restlichen können Karies hervorrufen wie Streptococcus mutans. Er lebt in den Zahnbelägen (Plaque). Streptococcus mutans baut insbesondere Zucker und Kohlenhydrate aus der Nahrung ab. Dabei entstehen Säuren wie Essigsäure und Milchsäure, die den Zahnschmelz angreifen.

    Werden die Bakterien nicht gründlich entfernt, können sie sich im Mundraum vermehren und Karies kann entstehen.

    Prophylaxe: Karies vorbeugen

    Karies vorbeugen

    Eine Kariesprophylaxe stützt sich auf:

    • gewissenhafte Mundhygiene
    • zahngesunde Ernährung
    • regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt
    • Fluorid gegen Karies

    Gewissenhafte Mundhygiene

    Neben der richtigen Ernährung ist eine gewissenhafte und gründliche Mundhygiene das A und O, damit Karies erst gar nicht entstehen kann.

    Folgende Punkte helfen dir bei einer gründlichen Mundhygiene:

    Unser Tipp: Xylitol-Mundspüllösung

    Xylit, auch oft Xylitol oder Birkenzucker genannt, ist eine hervorragende Alternative zu normalen Haushaltszucker und kann sogar in Mundspüllösungen eingesetzt werden, um Karies zu bekämpfen. Wie eine klinisch-experimentelle Studie bestätigt, verfügt Xylit über eine kariesreduzierende Wirkung.

    Für die selbst hergestellte Mundspüllösung mit Xylit benötigst du:

    • 500 ml gekochtes, abgekühltes Wasser
    • 7 TL Xylit
    • 5 Tropfen Salbeiöl
    • 5 Tropfen Teebaumöl
    • 5 Tropfen Kamillenöl
    • 5 Tropfen Minz- oder Pfefferminzöl

    Mische zuerst das Wasser mit dem Birkenzucker und gebe erst danach die ätherischen Öle dazu. Lagere die Mundspüllösung am besten in einer sterilisierten Flasche. Sie hält ungefähr für 2 Wochen. Du kannst die Mundspüllösung nach jedem Zähneputzen anwenden. Aber auch zwischendurch.

    Zahngesunde Ernährung

    Um Karies zu vermeiden, solltest du deine Ernährung genauer betrachten. Die Kariesbakterien in deinem Mund sollten nicht immer wieder Zuckernachschub erhalten. Deshalb solltest du die zuckerhaltigen Getränke und Lebensmittel reduzieren. Darüber hinaus gibt es bestimmte zahngesunde Lebensmittel, die dich im Kampf gegen Karies unterstützen.

    Achte auch darauf, dass du viel trinkst, vor allem Mineralwasser. Damit spülst du zahnschädigende Säuren aus Nahrungsmittelresten weg oder verdünnst sie. Trainiere mit bissharter Kost wie Rohkost oder Vollkornbrot deinen Kauapparat und rege den Speichelfluss an. Das unterstützt die Selbstreinigung deiner Zähne.

    Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt

    Eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt ist von besonderer Bedeutung bei der Vorbeugung von Karies. So kann dein Zahnarzt bereits Karies im Anfangsstadium frühzeitig erkennen und behandeln. Vielleicht muss er in diesem Fall nicht mal bohren.

    Lasse am besten alle 6 Monate eine zahnärztliche Kontrolle durchführen und eine professionelle Zahnreinigung.

    Fluorid gegen Karies

    Bei der Kariesprophylaxe spielen Fluoride ebenfalls eine wichtige Rolle, da sie die Mineralisierung der Zähne fördern. Gleichzeitig machen sie den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Säuren.

    Nutze deshalb nicht nur fluoridhaltige Zahnpaste, sondern verwende bei erhöhtem Kariesrisiko auch fluoridhaltige Mundspüllösungen. Darüber hinaus wird im Rahmen der professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt im Normalfall ein Fluoridlack für die Zähne verwendet. Zu viel Fluorid ist jedoch ungesund. Achte deshalb auf die Balance.